Aufruf zur Inneministerkonferenz in Hamburg

Aufruf zur Inneministerkonferenz am 18. & 19.11. in Hamburg.
Zur Mobilisierung gegen die IMK findet eine Veranstaltungsreihe von Juni bis November statt.


IMK 2011 in Frankfurt

Am 22. Juni findet in Frankfurt am Main die Innenministerkonferenz (IMK) 2011 statt. Zu den Protesten dagegen gehts hier.

Mehr Berichte von Aktionen

während der no-IMK Woche hier.

ACHTUNG Film veränderung! bei No-IMK Filmreihe Kino3001
Montag  29.11.2010 - 19 Uhr   Kino3001- Transmigration 

Die beste Reise meines Lebens
Kurzfilm von Gerda Heck und Carsten Does

(Victims of Our Riches fäält leider aus!!!!!)

wir werden als zweiten film sehen:  das brand neue video zur der Bamako-Dakar-Karawane.
hier paar Infos.

Vom 6. bis 11. Februar 2011 findet in Dakar -- der Hauptstadt Senegals -- das 11. Weltsozialforum statt.
Das ist der Grund, weshalb ab Mitte Januar 2011 von unterschiedlichen Orten in Afrika Bus- und Autokarawanen nach Dakar aufbrechen werden.

Eine dieser Karawanen ist die "Bamako-Dakar-Karawane für Bewegungsfreiheit und selbstbestimmte Entwicklung", zu der 200 bis 400 AktivistInnen erwarten werden, überwiegend aus (west-)afrikanischen Ländern.
Geplant sind mehrere Aktionen, unter anderem gegen die EU-Grenzschutzagentur Frontex und illegale Abschiebungen von Mauretanien nach Mali.
Zudem sollen an den einzelnen Stationen der Karawane politische Versammlungen mit der lokalen Bevölkerung stattfinden: Einerseits zu den Hintergründen von Flucht und Migration, exemplarisch erwähnt seien die Zerstörung kleinbäuerlicher Landwirtschaft sowie die Auswirkungen des Klimawandels auf (West-)Afrika. Andererseits zur Situation von Flüchtlingen und MigrantInnen -- ob in den Transitländern oder in der EU.

Die Karawane wird in erster Linie von westafrikanischen Basisinitiativen getragen, die Gesamtkoordination liegt bei der AME, der in Bamako verankerten Assoziation der Abgeschobenen Malis/Association Malienne des Expulsés.

Aus Europa sind ebenfalls mehrere Gruppen und Netzwerke an der Organisation der Karawane beteiligt. Der in Europa lebende Teil unseres Netzwerk wird mit ca. 40 bis 50 Leuten dabei sein, zudem planen wir, die Karawane im Vorfeld, währenddessen und danach mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit zu begleiten.

http://www.afrique-europe-interact.net

Innenminister kommen und gehen wir bleiben: »Traces from Lesvos through Europe«

Austellung Uni HH Foyer der Sozialwissenschaften. Allende Platz 1 :
 vom 19.11.-08.12.2010

One year after the Nobordercamp in Lesvos we followed the traces of those who started their stay in Europe with a step on the islands’ soil. They came with small plastic boats, a dangerous trip from Turkey through the Aegean Sea. It was just the first salty step. They came to move further to Europe. Most of them we met during the time of Noborder and most of them were strongly involved in the struggles against the detention camp Pagani, a place that many now know as a symbol of inhuman European detention policy and that finally had to be closed down.

They were on the move to whole Europe and one year after they tell their stories:
Of successful arrivals without a fingerprint and about their precarious future of forced return. About the trap called DublinII, when they are to be deported back to Greece – and about successful struggles against this deportation-threat. It’s narrations about temporary arrangements with more or less precarious jobs in Athens and about the tries to overcome the Dublin-border to Italy twice and more times. And it is always about the next steps towards a right to stay in Europe as they say:
We came to stay!

By the exhibition the migrants’ voices returned to the place of their first struggle in Europe. To thank all the silent supporters who helped them on the island. And to take part in this years Noborder-activities, as long as most of them have no chance to travel freely in Europe at least with their pictures.

Welcome to Europe Network w2eu.net

Thomas de Maizière ist Abschiebeminister 2010.

cool mo und das Lied 2003   bei der JOG demo auf dem Lauti: http://www.youtube.com/user/FreeFilmPoetry#p/a/u/0/5RD_YDS6hYg

mehr aus der Gala bald

JOG – Pressemitteilung vom 18.11.2010 

 

Am 18.11.2010 kürten Jugendliche im Rahmen eines Gala-Abends im Polittbüro den Bundesinnenminister zum inhumansten Innenminister des Jahres. Den Negativpreis „Abschiebeminister 2010“ erhält de Maizière für seine Politik der Abschiebungen nach Griechenland. Mit 98 Stimmen setzte sich de Maizière deutlich gegen den Innenminister von Niedersachsen Uwe Schünemann (58 Stimmen) und den bayrischen Innenminister Joachim Hermann (42 Stimmen) durch.

„Obwohl Flüchtlinge in Griechenland keine Chance auf Asyl haben, auf der Straße leben müssen und illegal in die Türkei abgeschoben werden, lässt de Maizière weiter abschieben, darum hat er die Wahl verdient gewonnen“, erklärt Newroz Duman von „Jugendliche Ohne Grenzen“. Im Rahmen des Dublin II Abkommens können Flüchtlinge in das EU-Land abgeschoben werden, welches sie zuerst betreten haben. Jetzt verbot der Europäische Menschengerichtshof erstmals Griechenland-Abschiebungen – auch das Bundesverfassungsgericht stoppte in Eilrechtsschutzverfahren mehrere Abschiebungen und prüft die generelle Rechtmäßigkeit. Während die Landesinnenminister daraufhin Abschiebestopps erließen nutzt de Maizière die Bundespolizei um Abschiebungen durchzuführen. „Viele Flüchtlinge haben keinen Anwalt daher können sie sich nicht gegen die Abschiebungen wehren – obwohl jede Abschiebung durch eine Klage gestoppt werden könnte“, erklärt Newroz Duman von Jugendliche Ohne Grenzen.

und hier das positive:

Den Initiativenpreis 2010 erhielten:

- Aktion 302 (Münster). Die Initiative schaffte es die Abschiebung von Roma aus Münster in den Kosovo zu verhindern.

- Anne-Frank-Schule (Eschwege). Nachdem ihr Mitschüler Jamal abgeschoben wurde, setzten sich die SchülerInnen weiter für ihn ein und erreichten in 2010, dass er zurückkehren konnte.

- Cafe Exil (Hamburg). Die Ehrenamtlichen des Cafe Exil unterstützen Flüchtlinge bei ihrer alltäglichen Auseinandersetzung mit dem institutionalisierten Rassismus in Deutschland.


http://2010.jogspace.net/2010/11/18/thomas-de-maiziere-ist-abschiebeminister-2010/#more-636

3000 Menschen auf der JOG Demo I ♥ BLEIBERECHT!

JOG rockt Hamburg


Die heiße Phase der IMK hat begonnen. Zum Auftakt der JOG Konferenz gabs eine schöne Demo, insgesamt waren ca.3000 Leute (oder mehr) dabei. Trotz massiven Polizeiaufgebotes war keineR eingeschüchtert,
obwohl die Polizei schwergepanzert
die Demo in einem Spalier begleiteten.

Die ganze Demo über wurden lautstark Parolen gerufen, die die vielen verteilten Trillerpfeifen und Ratschen übertönten. Am Lauti gab es nonstop Musik, life HIP HOP und open mike für alle, die mal ihren Frust auf dieses deutsche rassistische System und das große Ganze in die Welt schrien.

http://2010.jogspace.net/

Gefahrengebiet: Innenministerkonferenz!



Seit der Auftaktdemonstration gegen die Innenministerkonferenz in Hamburg gibt es massive Versuche der Polizei, die Proteste einzuschränken. In den Medien wird dies begleitet durch eine Berichterstattung, die statt Inhalten auf Gefahrenprognosen, Warnungen vor Demonstrationen und Erfolgsmeldungen der Polizei setzt.

Der Sinn dieser Maßnahmen ist offensichtlich der Versuch, eine kritische Öffentlichkeit von der Teilnahme an Demonstrationen einzuschüchtern. Wir, einige Autonome aus Hamburg, fordern alle auf, sich in den nächsten Tagen von den Polizeiaufgeboten und der aktuellen Medienrandale gegen die IMK Proteste nicht abschrecken zu lassen und an den Protesten gegen die Innenministerkonferenz weiter teilzunehmen. Außerdem fordern wir alle auf, zur Demonstration "I love Bleiberecht" am Mittwoch um 17.30 ab Hachmannplatz zu kommen und einen positiven Verlauf der Veranstaltung zu unterstützen.

Der Widerstand von Flüchtlingen gegen ihre Unterbringung in Lagern, Beschränkungen der Reisefreiheit oder die Abschottung Europas an den Außengrenzen, ist auch ein Teil unserer Kämpfe. Das Bemühen um Selbstorganisierung und die Entwicklung von Protest taucht derzeit an vielen Orten in der Gesellschaft auf. Tausende Menschen bewegen sich in Stuttgart, im Wendland, in Hamburg und anderswo in neuen sozialen Bewegungen. Die Proteste richten sich gegen Einsparungen im Sozialbereich, Leerstand, Atomtransporte, kapitalistische Stadtentwicklung oder Überwachungstechnologien und werden getragen von Menschen unterschiedlichster Ausgangspunkte. Die Situation von Flüchtlingen, ihre Rechte und Lebensverhältnisse sind für uns als Autonome ein zentraler Bestandteil im Kampf für eine Gesellschaft jenseits autoritärer Zuspitzung.

Für die Bewegungsfreiheit und das Bleiberecht von Flüchtlingen!

Es wird auf der antirassistischen Demonstration am Mittwoch keinen autonomen Block geben! Wir wollen auf dieser Demonstration keine eigenen Blöcke repräsentieren, sondern gemeinsam den Selbstschutz und die Selbstorganisation von Flüchtlingen unterstützen. Wir wissen um die Situation, dass die Reisefreiheit von Flüchtlingen beschränkt ist und polizeiliche Angriffe fatale Folgen bis hin zur Abschiebung haben können. Wir finden es gut, dass sich Jugendliche ohne Grenzen und andere trotz dieser schwierigen Bedingungen organisieren und Widerstand gegen die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit und für ihre Rechte entwickeln. Wir werden nicht auf Provokationen und Eskalationen der Polizei eingehen, sondern freuen uns auf eine große, laute und kraftvolle Demonstration, auf der wir unseren gemeinsamen Widerstand gegen Rassismus und die herrschende Repression zum Ausdruck bringen.

Die politisch Verantwortlichen sind aufgefordert, jegliche Beschränkungen der Demonstration zu unterlassen und auf eine einschließende Begleitung zu verzichten! Eine Gefahren- und Verbotsdiskussion der Hamburger Polizei dient in diesem Zusammenhang lediglich einer Bekämpfung des politischen Protestes von Flüchtlingen und Antirassist_innen. Wir fordern alle in Hamburg auf, ein deutliches Signal gegen eine mögliche Kriminalisierung der Demonstration zu setzen und solidarisch auf die Straße zu gehen.Wir erwarten eine große bundesweite Demonstration, die radikale Kritik gegen Abschiebungen und rassistische Kontrollen und auch konkrete Forderungen von Flüchtlingen formuliert.

Gegen die herrschende Repression!

Die letzten Tage haben in Hamburg ein gewaltsames Bild polizeilicher Repression gezeichnet. Wir sind schockiert, dass Demonstrationen hierzulande die Außendarstellung eines Polizeistaates entwickeln und sich in der bürgerlichen Öffentlichkeit weder Nachdenklichkeit noch Empörung regt. Die Demonstration am vergangenen Samstag wurde durch einen menschenleeren Korridor geschleust. Im Vorfeld wurde ein Gefahrengebiet rund um den Abschlussort ausgerufen. In den Seiten- und den Zufahrtstraßen schufen Wasserwerfer und Absperrungen eine Zone ohne Öffentlichkeit. Die Demo selbst war ein Gefangenentransport und wurde von teilweise dreireihigem Spalier begleitet, das noch bis weit hinter das Ende der Demo reichte und dort in gespenstischer Weise eine leere Straße umschloss. Eine Teilnahme oder ein Verlassen der Demonstration war lediglich über das hintere Ende möglich. Im Bereich des Schulterblattes führte genau diese Situation zu einem Angriff der Polizei, als mehrere Personen die Demonstration verlassen wollten.

Polizeigewalt hat viele Formen. Knüppeleinsätze, Verletzungen durch Pfefferspray, Wasserwerferangriffe oder auch die physische Präsenz von Tausenden von Beamt_innen als latente Gewaltandrohung. Der Polizeieinsatz von Samstag war mehr als eine reine Machtdemonstration, er war eine gewaltsame Botschaft für alle, deren Lebensentwürfe von den herrschenden Normen abweichen oder die Protest entwickeln. Wenn ein solch militärisch anmutender Ausnahmezustand die Regel wird, werden Demonstrationen zur Farce. Die Straßen sind für uns nach wie vor ein Ort des Protestes und Widerspruches. Im Rahmen von Polizeiaufgeboten, die jeglichen Rahmen von Verhältnismäßigkeit sprengen, werden sie stattdessen zu einer Wand aus Tausenden von Bullen, zu einer gewalttätigen Präsentationsform repressiver Machtmittel des Staates, die gegen die Entwicklung von kritischer Öffentlichkeit gerichtet ist.

Polizeiaufgebote ins Leere laufen lassen!

Der Polizeieinsatz war kein Erfolg, wie die Innenbehörde über die Medien verbreitet, sondern ein Skandal und eine faktische Aushebelung des Demonstrationsrechtes. Wir finden es richtig, dass Leute anfangen, sich dagegen zu wehren, indem sie dezentrale Aktionskonzepte entwickeln. Die Dynamik, die mit der Zeit in der Innenstadt entstanden ist, macht Lust auf mehr. Spontane Demonstrationen, Sprechchöre, Flyer, Graffitis, Flatterbänder, die ausgerollt wurden, eine autonome Reiterstaffel als Persiflage und ein mobiles Sofa für Bleiberecht. Dies alles verfolgt von der Polizei, für die die Situation nicht kontrollierbar war. Diese Form des Protestes ist für uns ein ausbaubares Aktionsmodell gegen die Beschränkung von Demonstrationen durch massive Polizeiaufgebote.

Auch die spontanen Demonstrationen und militanten Aktionen außerhalb des Gefahrengebietes im Schanzenviertel waren eine richtige Konsequenz. Proteste lassen sich vielleicht kriminalisieren, aber dauerhaft nicht verhindern. Dies ist der Grund, weshalb wir weiter den Aufstand proben und Hamburg unsicher machen werden. Je massiver und gewaltsamer die Polizei auf der Straße agiert, desto trickreicher und überlegter werden sich auch die Protestformen von sozialen Bewegungen entwickeln. »Wir sind ein Bild aus der Zukunft« stand auf dem Fronttransparent der Demonstration um 18 Uhr. Damit diese unsere Zukunft kein autoritärer Alptraum in einem Überwachungsstaat wird, bleiben wir auf den Straßen und organisieren Widerstand. Die Wut und die neuen Ausbrüche von Protesten in ganz Europa machen uns dabei die Füße leicht und zeigen uns, wir sind nicht alleine in unserem Begehren.

Unsere Antwort: Widerstand!

Wir erklären die Innenministerkonferenz hiermit zum Gefahrengebiet! Dies bedeutet, dass es ohne weiteren konkreten Anlass jederzeit zu spontanen Protesten und Demonstrationen kommen kann. Das Gefahrengebiet gilt von Donnerstag 10 Uhr bis Freitag 20 Uhr. Unterstützen Sie die eingesetzten Demonstrant_innen und distanzieren Sie sich von Straftätern im Amt. Eine Kennzeichnungspflicht für Beamt_innen wird in dieser Zeit ausgerufen und deren Vermummung ist strikt verboten! Ein Flaschenverbot auf der Innenministerkonferenz wurde hingegen als unrealistisch bewertet.

Autonome aus Hamburg 16.11.2010

BUNDESWEITE DEMONSTRATIONEN UND AKTIONSTAGE

13. - 19. November 2010
Gegen die Innenministerkonferenz, rassistische Flüchtlingspolitik, staatliche Repression und innere Sicherheitsdiskurse

Sa. 13.11. 14 Uhr Hachmannplatz (Hauptbahnhof): Antirassistische Auftaktdemo (Aufruf hier)

Sa. 13.11. Jump and Run - DEMO [AKTION] RAUM (Aufruf hier, Jump and Run Blog hier)

Sa. 13.11. 18 Uhr Gänsemarkt: Demo gegen Repression und Extremismustheorien (Aufruf hier)

So. 14.11. Vollversammlung und Vorbereitung   AVV- 19.00 Uhr Flora.

Mo. 15.11. Gegen Gentrifizierung und Repression - ein Stadtrundgang. Beginn 18.30 Rote Flora

Mo. 15.11. Hart an der Grenze - 19.30 in der Flora- Multimedia Veranstaltung zu Frontex und EU-Grenzregime.

Di. 16.11. Knastaktionstag

Di. 16.11. 20 Uhr, Rote Flora:
Vortrag und Diskussion zur aktuellen Situation in Frankreich, Aufständen, sozialen Kämpfen und Repression.
Ein Genosse aus Frankreich berichtet über  die Ereignisse, zeigt Zusammenhänge und Hintergründe.

Mi. 17.11. 17.30 Uhr, Hachmannplatz: Demo von Jugendliche ohne Grenzen (JOG) und antirassistischen Gruppen.

Do18.11. -01 .12. (eventuel länger) Uni HH Foyer der Sozialwissenschaften. Allende Platz 1 :
Ausstellung »Traces from Lesvos through Europe« - Ein Jahr nach dem No-Border-Camp in Lesvos 2009



Do. 18.11.  10 - 11 Uhr: Brot & Rosen Mahnwache vor der Ausländerbehörde

Do. 18.11.  16 Uhr pünktlich: MobMoveAction im Café Knallhart 
Do. 18.11. 18 Uhr JOG Gala. POLITBÜRO Steindamm (unbedingt Reservieren!)

Do. 18.11. Ab 23 Uhr Subspace Soli-Party in der Roten Flora.

Fr. 19.11. 19 Uhr FilmPremiere und Diskussion von "Zukunft im Koffer" zur Situation jugendlicher Flüchtlinge in der BRD- Jugendfilmwerkstatt St. Pauli GWA- 3001Kino


Fr. 19.11. Abschlussaktionen

Fr. 19.11. 22 Uhr Flora: Grosse Soliparty gegen die IMK

Während der Aktionswoche gibt es einen Info-Punkt im LIZ (Karolinenstr 21, Hinterhaus).
Der Info-Punkt wird besetzt sein am Sa, 13.11 von 11 bis  22 Uhr und dann
von Montag - Donnerstag von 16 bis 22 Uhr.


Abends von So-Fri gibts Vokü im LIZ ab 20 Uhr.
Am Sa 13.11. gibt es Mobile Vokü!!

Der Infoladen Schwarzmarkt hat während der Woche auf:  Sa 11-13,  Mo - Fri 15-19.

Antira Demo meets Jump and Run und Antirepressions Demo


Am 13.11.2010 fand ab 14.00 Uhr eine kraftvolle antirassistische Demo im Rahmen der NO-IMK-Aktionswoche statt. Mehr als 1.000 Menschen trugen ihren Protest gegen den rassistischen Normalzustand unter dem Motto „Freedom of movement is everybody’s right!“ auf die Straßen des stark migrantisch geprägten St. Georg.

In mehreren Redebeiträgen wurde auf die rassistische Politik gegenüber Migrant_innen aufmerksam gemacht. Ein Aufruf er Gruppe Kein Mensch Ist Illegal wurde in deutsch und Farsi verlesen. Es wurde über die Situation der Flüchtlinge im Lager Horst berichtet, wo sie völlig isoliert sind und ihnen jede Möglichkeit genommen wird, deutsch zu lernen. Die anstehenden Prozesse gegen somalische Piraten wurden ebenso thematisiert wie die Abschiebepolitik der BRD.

Das Motto des Fronttransparents ‚Freedom of Movement’ konnte leider weder für die Flüchtlinge noch für die Demo-Teilnehmer_innen verwirklicht werden: die Demo wurde – entgegen anderslautender Versprechungen – eng von Polizei begleitet. Direkt vor der Demo lief eine Hundertschaft und es filmte ein Observationsfahrzeug. Mehrere Wasserwerfer standen einsatzbereit entlang des Weges. Die Demonstration wurde ohne jeden Grund zur Gefahr erklärt.

Am Hauptbahnhof beschloss dann das Demoteam, die Demonstration vorzeitig aufzulösen. Offensichtlich überrascht, dass wir uns nicht weiter das Demonstrationsrecht stehlen ließen und stattdessen die Demo auflösten, konnten alle TeilnehmerInnen dorthin gehen wo sie wollten: Die meisten in die Hamburger Innenstadt.

Freedom of movement – Bleiberecht für alle!
Kampf der Vereitelung des Demonstrationsrechts!
kein mensch ist illegal



Jump and Run
Kurz danach swarmten hunderte zum Jump And Run in der Innenstadt ein: Klein und Kleinstgruppen, die sich je nach Bedarf mal zusammenschlosssen, mal trennten und das Anliegen der Demo in die Mönckebergstrasse trugen. Verwunderte Passanten wurden urplötzlich mit Parolen wie ‚Bleiberecht für alle jetzt sofort’ beim Shoppen konfrontiert.

Sämtliche Themen der IMK wurden in die Innenstadt getragen: eine Reiterstaffel (Monty Python Style) lief  zu Fuss die Mönckebergstr entlanglief  und machte Hufgeräusche mit Kokosnüssen. Andere waren als Waaserwerfer verkleidet.

Bis eben war die Polizei sichtlich mit dem Konzept überfordert, liefen mal hierhin, mal dorthin und trugen ihren Teil zur Verwirrung der Einkaufenden bei.

Antirepressions Demo vom Gänsemarkt
Passend zum Thema zeigte die Hamburger Polizei dann, was sie alles drauf hat zum Thema Repression: Die gesamte Demo wurde von Beginn an massiv durch mehrere Reihen Polizei eingekesselt und von mehreren Wasserwerfern begleitet. Troz mehrfacher Behinderungen erreichte die Demo schliesslich doch das Schanzenviertel, wo die Polizei dann endgültig das Erreichen des Zielortes (S-Bahn Sternschanze) verhinderte, nur um dann nach dem Auflösen der Demo die Teilnehmer_innen aufzufordern, das Gebiet in genau in diese Richtung zu verlassen, die sie aber sogleich wieder mit einem Wasserwerfer verstellte.

Der Ausnahmezustand ('Kontrollgebiet') im Viertel wurde den Abend über durch massive Polizeipräsenz deutlich gemacht.



Hamburg: Stadtteilrundgang Repression

spaziergängerin 16.11.2010 
Am Montag, dem 15.11. fand im Rahmen der Aktionstage zur Innenministerkonferenz ein Stadtteilrundgang im Schanzenviertel statt. Ausgehend von der These, dass Repression und Gentrifizierung unmittelbar miteinander verbunden sind, wurden beispielhaft zu verschiedenen Aspekten des Themas Orte aufgesucht und Beiträge gehalten.
- zur gegenwärtigen und zukünftigen Situation der Roten Flora angesichts des 2011 auslaufenden Vertrags des so genannten Besitzers mit der Stadt Hamburg und der Rolle des Projekts als Standort- oder Störfaktor im Schanzenviertel
- zur Vertreibung drogenkonsumierender Menschen als erstem Schritt der Aufwertung des Viertels, der Schließung der örtlichen Drogenhilfeeinrichtung Fixstern, deren Besetzung durch Mitarbeiter_innen, Gäste und Anwohner_innen und schließlich polizeilicher Räumung
- zum Gastronomieterror gegen die Anwohner_innen in der Susannenstraße und den Widerstand dagegen
- zum andauernden Widerstand gegen das Hotel im ehemaligen Wasserturm im Schanzenpark und zur Repression gegen Gentrifizierungsgegner_innen
- zur Vertreibung langjähriger Mieter_innen mit übelsten Mitteln, der Umwandlung ihrer Wohnungen in Eigentumswohnungen und die daraus folgende Änderung der sozialen Struktur im Viertel
- über die fast flächendeckende legale und illegale Kameraüberwachung z.B. in der Schanzenstraße
- zu Pseudo-Partizipationsverfahren und angebliche Bürgerbeteiligung als weitere Form der Repression am Beispiel der Umwandlung des ehemaligen Realmarktes
- und schließlich zur Geschichte und zu den jüngsten Angriffen auf die Lerchenwache.

Damit Repression für die Spaziergänger_innen nicht nur auf der theoretischen Ebene erfahrbar ist, hatte die Polizei weder Kosten noch Mühen gescheut. Mehrere Hundertschaften und jede Menge Fahrzeuge waren bereits im Vorfeld an taktischen Punkten im Viertel aufgefahren. Von Beginn an wurde der Spaziergang mit einem Spalier begleitet, an mehreren Punkten aufgestoppt, teilweise getrennt oder abgedrängt. In der engen Susannenstraße sollte man nicht auf der Straße laufen, das Transparent sollte der Veranstaltung angeblich einen Versammlungscharakter verleihen, ein geplanter Abstecher zum Eingang des Mövenpick-Hotels wurde verhindert, der ganze Stadtteilrundgang plus einkaufende Menschen eingekesselt. Als man schließlich doch weitergehen durfte, begann sich dieses Muster: aufstoppen, einkesseln, rumzicken, weitergehen, zu wiederholen. Leider muss festgestellt werden, dass ein Teil der anfangs etwa 200 Menschen sich von der massiven Polizeipräsenz und –belästigung einschüchtern ließ und den Stadtteilrundgang verließ. Der Rest jedoch blieb angesichts der Bullenmassen erfinderisch, suchte sich eigene Wege durchs Viertel, rief Parolen gegen Repression und für Bleiberecht, lauschte den Redebeiträgen, machte von in den letzten Tagen und Wochen gemachten Erfahrungen wie Umfließen und Schwärmen Gebrauch.
Alles in allem ein gelungener Abend, der Lust machte auf den Rest der Aktionswoche mit Knastaktionstag, Schnitzeljagd und natürlich der Demo „I love Bleiberecht“ am Mittwoch, 17.11. um 17:30 Uhr am Hachmannplatz.