Aufruf zur Inneministerkonferenz in Hamburg

Aufruf zur Inneministerkonferenz am 18. & 19.11. in Hamburg.
Zur Mobilisierung gegen die IMK findet eine Veranstaltungsreihe von Juni bis November statt.


BUNDESWEITE DEMONSTRATIONEN UND AKTIONSTAGE

13. - 19. November 2010
Gegen die Innenministerkonferenz, rassistische Flüchtlingspolitik, staatliche Repression und innere Sicherheitsdiskurse

Sa. 13.11. 14 Uhr Hachmannplatz (Hauptbahnhof): Antirassistische Auftaktdemo (Aufruf hier)

Sa. 13.11. Jump and Run - DEMO [AKTION] RAUM (Aufruf hier, Jump and Run Blog hier)

Sa. 13.11. 18 Uhr Gänsemarkt: Demo gegen Repression und Extremismustheorien (Aufruf hier)

So. 14.11. Vollversammlung und Vorbereitung   AVV- 19.00 Uhr Flora.

Mo. 15.11. Gegen Gentrifizierung und Repression - ein Stadtrundgang. Beginn 18.30 Rote Flora

Mo. 15.11. Hart an der Grenze - 19.30 in der Flora- Multimedia Veranstaltung zu Frontex und EU-Grenzregime.

Di. 16.11. Knastaktionstag

Di. 16.11. 20 Uhr, Rote Flora:
Vortrag und Diskussion zur aktuellen Situation in Frankreich, Aufständen, sozialen Kämpfen und Repression.
Ein Genosse aus Frankreich berichtet über  die Ereignisse, zeigt Zusammenhänge und Hintergründe.

Mi. 17.11. 17.30 Uhr, Hachmannplatz: Demo von Jugendliche ohne Grenzen (JOG) und antirassistischen Gruppen.

Do18.11. -01 .12. (eventuel länger) Uni HH Foyer der Sozialwissenschaften. Allende Platz 1 :
Ausstellung »Traces from Lesvos through Europe« - Ein Jahr nach dem No-Border-Camp in Lesvos 2009



Do. 18.11.  10 - 11 Uhr: Brot & Rosen Mahnwache vor der Ausländerbehörde

Do. 18.11.  16 Uhr pünktlich: MobMoveAction im Café Knallhart 
Do. 18.11. 18 Uhr JOG Gala. POLITBÜRO Steindamm (unbedingt Reservieren!)

Do. 18.11. Ab 23 Uhr Subspace Soli-Party in der Roten Flora.

Fr. 19.11. 19 Uhr FilmPremiere und Diskussion von "Zukunft im Koffer" zur Situation jugendlicher Flüchtlinge in der BRD- Jugendfilmwerkstatt St. Pauli GWA- 3001Kino


Fr. 19.11. Abschlussaktionen

Fr. 19.11. 22 Uhr Flora: Grosse Soliparty gegen die IMK

Während der Aktionswoche gibt es einen Info-Punkt im LIZ (Karolinenstr 21, Hinterhaus).
Der Info-Punkt wird besetzt sein am Sa, 13.11 von 11 bis  22 Uhr und dann
von Montag - Donnerstag von 16 bis 22 Uhr.


Abends von So-Fri gibts Vokü im LIZ ab 20 Uhr.
Am Sa 13.11. gibt es Mobile Vokü!!

Der Infoladen Schwarzmarkt hat während der Woche auf:  Sa 11-13,  Mo - Fri 15-19.

Antira Demo meets Jump and Run und Antirepressions Demo


Am 13.11.2010 fand ab 14.00 Uhr eine kraftvolle antirassistische Demo im Rahmen der NO-IMK-Aktionswoche statt. Mehr als 1.000 Menschen trugen ihren Protest gegen den rassistischen Normalzustand unter dem Motto „Freedom of movement is everybody’s right!“ auf die Straßen des stark migrantisch geprägten St. Georg.

In mehreren Redebeiträgen wurde auf die rassistische Politik gegenüber Migrant_innen aufmerksam gemacht. Ein Aufruf er Gruppe Kein Mensch Ist Illegal wurde in deutsch und Farsi verlesen. Es wurde über die Situation der Flüchtlinge im Lager Horst berichtet, wo sie völlig isoliert sind und ihnen jede Möglichkeit genommen wird, deutsch zu lernen. Die anstehenden Prozesse gegen somalische Piraten wurden ebenso thematisiert wie die Abschiebepolitik der BRD.

Das Motto des Fronttransparents ‚Freedom of Movement’ konnte leider weder für die Flüchtlinge noch für die Demo-Teilnehmer_innen verwirklicht werden: die Demo wurde – entgegen anderslautender Versprechungen – eng von Polizei begleitet. Direkt vor der Demo lief eine Hundertschaft und es filmte ein Observationsfahrzeug. Mehrere Wasserwerfer standen einsatzbereit entlang des Weges. Die Demonstration wurde ohne jeden Grund zur Gefahr erklärt.

Am Hauptbahnhof beschloss dann das Demoteam, die Demonstration vorzeitig aufzulösen. Offensichtlich überrascht, dass wir uns nicht weiter das Demonstrationsrecht stehlen ließen und stattdessen die Demo auflösten, konnten alle TeilnehmerInnen dorthin gehen wo sie wollten: Die meisten in die Hamburger Innenstadt.

Freedom of movement – Bleiberecht für alle!
Kampf der Vereitelung des Demonstrationsrechts!
kein mensch ist illegal



Jump and Run
Kurz danach swarmten hunderte zum Jump And Run in der Innenstadt ein: Klein und Kleinstgruppen, die sich je nach Bedarf mal zusammenschlosssen, mal trennten und das Anliegen der Demo in die Mönckebergstrasse trugen. Verwunderte Passanten wurden urplötzlich mit Parolen wie ‚Bleiberecht für alle jetzt sofort’ beim Shoppen konfrontiert.

Sämtliche Themen der IMK wurden in die Innenstadt getragen: eine Reiterstaffel (Monty Python Style) lief  zu Fuss die Mönckebergstr entlanglief  und machte Hufgeräusche mit Kokosnüssen. Andere waren als Waaserwerfer verkleidet.

Bis eben war die Polizei sichtlich mit dem Konzept überfordert, liefen mal hierhin, mal dorthin und trugen ihren Teil zur Verwirrung der Einkaufenden bei.

Antirepressions Demo vom Gänsemarkt
Passend zum Thema zeigte die Hamburger Polizei dann, was sie alles drauf hat zum Thema Repression: Die gesamte Demo wurde von Beginn an massiv durch mehrere Reihen Polizei eingekesselt und von mehreren Wasserwerfern begleitet. Troz mehrfacher Behinderungen erreichte die Demo schliesslich doch das Schanzenviertel, wo die Polizei dann endgültig das Erreichen des Zielortes (S-Bahn Sternschanze) verhinderte, nur um dann nach dem Auflösen der Demo die Teilnehmer_innen aufzufordern, das Gebiet in genau in diese Richtung zu verlassen, die sie aber sogleich wieder mit einem Wasserwerfer verstellte.

Der Ausnahmezustand ('Kontrollgebiet') im Viertel wurde den Abend über durch massive Polizeipräsenz deutlich gemacht.



Hamburg: Stadtteilrundgang Repression

spaziergängerin 16.11.2010 
Am Montag, dem 15.11. fand im Rahmen der Aktionstage zur Innenministerkonferenz ein Stadtteilrundgang im Schanzenviertel statt. Ausgehend von der These, dass Repression und Gentrifizierung unmittelbar miteinander verbunden sind, wurden beispielhaft zu verschiedenen Aspekten des Themas Orte aufgesucht und Beiträge gehalten.
- zur gegenwärtigen und zukünftigen Situation der Roten Flora angesichts des 2011 auslaufenden Vertrags des so genannten Besitzers mit der Stadt Hamburg und der Rolle des Projekts als Standort- oder Störfaktor im Schanzenviertel
- zur Vertreibung drogenkonsumierender Menschen als erstem Schritt der Aufwertung des Viertels, der Schließung der örtlichen Drogenhilfeeinrichtung Fixstern, deren Besetzung durch Mitarbeiter_innen, Gäste und Anwohner_innen und schließlich polizeilicher Räumung
- zum Gastronomieterror gegen die Anwohner_innen in der Susannenstraße und den Widerstand dagegen
- zum andauernden Widerstand gegen das Hotel im ehemaligen Wasserturm im Schanzenpark und zur Repression gegen Gentrifizierungsgegner_innen
- zur Vertreibung langjähriger Mieter_innen mit übelsten Mitteln, der Umwandlung ihrer Wohnungen in Eigentumswohnungen und die daraus folgende Änderung der sozialen Struktur im Viertel
- über die fast flächendeckende legale und illegale Kameraüberwachung z.B. in der Schanzenstraße
- zu Pseudo-Partizipationsverfahren und angebliche Bürgerbeteiligung als weitere Form der Repression am Beispiel der Umwandlung des ehemaligen Realmarktes
- und schließlich zur Geschichte und zu den jüngsten Angriffen auf die Lerchenwache.

Damit Repression für die Spaziergänger_innen nicht nur auf der theoretischen Ebene erfahrbar ist, hatte die Polizei weder Kosten noch Mühen gescheut. Mehrere Hundertschaften und jede Menge Fahrzeuge waren bereits im Vorfeld an taktischen Punkten im Viertel aufgefahren. Von Beginn an wurde der Spaziergang mit einem Spalier begleitet, an mehreren Punkten aufgestoppt, teilweise getrennt oder abgedrängt. In der engen Susannenstraße sollte man nicht auf der Straße laufen, das Transparent sollte der Veranstaltung angeblich einen Versammlungscharakter verleihen, ein geplanter Abstecher zum Eingang des Mövenpick-Hotels wurde verhindert, der ganze Stadtteilrundgang plus einkaufende Menschen eingekesselt. Als man schließlich doch weitergehen durfte, begann sich dieses Muster: aufstoppen, einkesseln, rumzicken, weitergehen, zu wiederholen. Leider muss festgestellt werden, dass ein Teil der anfangs etwa 200 Menschen sich von der massiven Polizeipräsenz und –belästigung einschüchtern ließ und den Stadtteilrundgang verließ. Der Rest jedoch blieb angesichts der Bullenmassen erfinderisch, suchte sich eigene Wege durchs Viertel, rief Parolen gegen Repression und für Bleiberecht, lauschte den Redebeiträgen, machte von in den letzten Tagen und Wochen gemachten Erfahrungen wie Umfließen und Schwärmen Gebrauch.
Alles in allem ein gelungener Abend, der Lust machte auf den Rest der Aktionswoche mit Knastaktionstag, Schnitzeljagd und natürlich der Demo „I love Bleiberecht“ am Mittwoch, 17.11. um 17:30 Uhr am Hachmannplatz.

Mobilisierungsveranstaltungen

In- und ausserhalb Hamburgs finden Informations- und Mobilisierungsveranstaltungen statt.

Hamburg:
Mo 11.10. 19 Uhr Filmreihe im 3001-Kino: Antimilitarismus
Sa. 16.10, 11 Uhr Rote Flora: Mobilierungsveranstaltung im Rahmen des Antira-Kongress
Mo. 18.10. 20 Uhr LIZ: Anna und Arthur auf Demo und zuhause
Di. 19.10. 19 Uhr Curio Haus: Bleiberecht für Roma
Mo. 25.10., 19.30 Uhr Rote Flora: Infoveranstaltung
Mo. 25.10. 19 Uhr Filmreihe im 3001-Kino: Selbstorganisation junger Flüchtlinge
Mo. 25.10. 20 Uhr Fährstr 115, Wilhelmsburg: Infoveranstaltung und vegane Vokü
Mi. 27.10. 19 Uhr Lichtmess-Kino: Hart an der Grenze
Do 28.10. 19 Uhr Rote Flora: Wenn der Feind uns bekämpft, ist das gut und nicht schlecht?
Mo  1.11. 19 Uhr Filmreihe im 3001-Kino: Flüchtlingslager - Le Heim, Brot & Rosen
Fr.   5.11. Hafen-VoKü, Hafenstr.: Antifa-Cafe
So. 7.11. 17 Uhr Rote Flora: Workshop - Wenn rechts gleich links ist: Extremismus
Mo. 8.11. 19 Uhr Filmreihe im 3001-Kino: Europaische Grenzsicherung und Selbstorganisation - Les Refugies
Mi. 10.11. 18:00 Uhr VonMellePark8 / Raum 05 (EG)Bewegungen und Kämpfe gegen institutionellen Rassismus“   Jugendliche ohne Grenzen (JOG) CAFE EXIL
Di.  16.11. 20 Uhr, Rote Flora: Vortrag und Diskussion zur aktuellen Situation in Frankreich, Aufständen, sozialen Kämpfen und Repression
Mo. 22.11. 19 Uhr Filmreihe im 3001-Kino: Grenzen überwinden Teil I - Little Alien
Mo. 29.11. 19 Uhr Filmreihe im 3001-Kino: Transmigration - Victims of our Riches
Mo.   6.12. 19 Uhr Filmreihe im 3001-Kino: Grenzen überwinden Teil II - 14 Kilometer

Flensburg:
Fr. 29.10. 19:30 Uhr, Info-Laden Subtilus (Norderstraße 41)

Kiel: 
Do. 28.10. 19 Uhr, Alte Meierei

Göttingen
Do. 11.11 19Uhr, Cafe Kabale

Lübeck
Do. 11.11 19 Uhr, Cafe Brazil (Walli)

Rostock:
Fr. 22.10. Cafe Median

Greifswald:
Sa. 23.10. IKuWo

Berlin
Mi. 3.11. 21Uhr, Rigaer94/Kadterschmiede

Mo. 04.10. 20 Uhr UJZ Korn Das Neue NDS-Versammlungsgesetz und Widerstand
Mi. 13.10. 20 Uhr UJZ Korn: Volkszählung(sboykott?) 2011
Mi. 20.10. 20.10 Uhr UJZ Korn: Rassistische Sondergesetze in der BRD
Mo. 25.10. 20 Uhr UJZ Korn: Aufstandsbekämpfung und Verbindungskommandos
Do. 28.10. 20 Uhr UJZ Korn: Sicherheitsverwahrung und Führungsaufsicht
Mi. 03.11. 20 Uhr UJZ Korn: Mobilisierung zu den Aktionstagen gegen die IMK
Mi. 10.11. 20 Uhr Raschplatzpavillon Links gleich rechts??? Extremismustheorien

Köln: geplant Ende Oktober

Marburg
Do. 21.10. 19.30 Uhr Cafe am Grün: Inforveranstaltung

Heidelberg
Mi. 13.10. 20 Uhr Cafe Gegendruck

Mannheim
Do. 14.10. JUZ

Karlsruhe
Di. 12.10. Planwirtschaft